Unser erster Schneeturm

Ein mehr als vier Meter hoher Turm

Nachdem das Schnee-Ungeheuer durch Tauwetter in sich zusammengebrochen war, kam wieder neuer Schnee. Neben dem Schwanz des eingesunkenen Ungeheuers wurde schnell wieder ein Iglu gebaut, doch es waren einige Freunde da und wir wollten mehr. Da hatte irgend jemand die Idee für einen Turm. Und diese Idee wurde gleich umgesetzt. Wir fingen damals klein an und bauten einen massiven Sockel zwischen den Schwanz des Ungeheuers und Iglu. Dieser Sockel hatte an der Basis einen Durchmesser von 190 cm. Er wurde im üblichen Verfahren mit Schneeblöcken aus Wassereimern gebaut. Eine Außenmauer aus Blöcken genügt. Der Innenraum wird mit Schnee, den wir mit Schubkarren herbeigekarrt hatten, aufgefüllt und festgestampft.

Der Sockel war bis etwa 1,8 m Höhe massiv ausgeführt. Auf diesen Sockel bauten wir weiter eine Außenschale und innen ein Miniaturiglu mit einem Loch in der Mitte der Decke. Der Turm bekam über dem Iglu eine Öffnung in dieses kleine Iglu, so daß man zum Erreichen der Plattform auf dem Turm zunächst das Iglu besteigen, von dort in den Turm kriechen und sich dann durch das Deckenloch im Inneren des Turmes auf die Plattform stemmen konnte.

Auf dem ersten Bild ist sehr gut die Bautechnik mit den Schneeblöcken, die mit Hilfe von Wassereimern hergestellt werden, zu sehen.

 

 

Der Turm während des Baus.

Vor dem Iglu mein Bruder und ich auf dem Iglu.

Rechts hinter dem Turm Reste des Schneeungeheuers.

 

Während der Bauphase fragten wir unseren Vater, wie hoch wir diesen Turm bauen dürfen. Die Antwort war: So hoch ihr wollt. Unser Vater hatte unseren Elan aber doch unterschätzt, so daß er bei vier Metern Höhe eingreifen mußte. Damals war uns das nicht unbedingt recht, doch heute wissen wir, wie schwer so ein Turm ist und wie gefährlich es werden kann, wenn davon ein Teil abrutscht. So wurde der eigentliche Turm vier Meter hoch. Später bekam er noch Zinnen aus verharschtem Altschnee, so daß sich einen Gesamthöhe von 4,4 m ergab. Die Fahnenstange wird nicht mitgezählt, da sie nicht aus Schnee ist. Das zweite Bild zeigt, daß dieser Turm durchaus auch einen Spielwert hatte und gleichzeitig ziemlich stabil ist. Auf diesem Bild sind übrigens die wichtigsten Helfer bei diesem Bau zu sehen. Zeitweise haben noch weitere Leute geholfen.


Der fertige Turm mit 4,4 m Zinnenhöhe.

Wir hatten relativ lange Freude an diesem Turm, denn das Wetter meinte es gut mit uns mit einer Frostperiode. Wir mußten aber feststellen, daß auch bei Frost die Südseite des Turms an einem schönen Sonnentag durchaus fast zehn Zentimeter an Dicke verlieren kann. Das führte zu dem Vorhaben, den nächsten Schneeturm im nächsten Winter komplett zweischalig und dicker zu bauen, damit er länger hält und benutzbar bleibt.

Das Iglu, über das man den Turm besteigen konnte, war übrigens das erste Iglu, in dem ich übernachtet habe. Das war nicht sonderlich bequem, denn eigentlich war das Iglu zu klein dafür. Der Innendurchmesser entsprach gerade so meiner Körperlänge. Erst viele Jahre später habe ich dann wieder in Iglus in den Bergen übernachtet.

 


Letzte Änderung am 08.02.2011 © Jörg Butterfaß

Powered by PyroActive    Zugriffe seit 08.02.2011.