Das Einschottern der Weichen im Zungenbereich erfordert die meiste Sorgfalt, weshalb ich hier mit diesem Problem beginnen will. Meine Weichen sind überwiegend
mit Memory-Antrieben versehen. Diese Antriebe erfordern zusammen mit den Federzungen der Elite-Weichen viel Vorsicht, weil ihre Kraftreserve sehr klein ist.
Im Zungenbereich fülle ich die Zwischenräume der Schwellen nur zu etwa zwei Dritteln in der Höhe auf, damit unter keinen Umständen ein Schotterstück
in den Bewegungsbereich der Zungenschienen hineinreicht. Mit einem feinen Pinsel wird der Schotter gleichmäßig verteilt und so ausgerichtet,
daß man mit dem Aussehen zufrieden ist. Anschließend wird der Schotter NICHT mit der Sprühflasche angefeuchtet. Es ist wichtig, daß der Schotter hier trocken bleibt,
weil sonst die Gefahr besteht, daß das Weißleim-Wasser-Gemisch unter die Zungenschienen kriecht.
Jetzt wird mit der Pipette das Weißleim-Wasser-Gemisch tropfenweise auf den Schotter zwischen die Schwellen gegeben. Dabei muß man aufpassen,
daß kein Klebstoff an die Schienen kommt. Drei bis vier Tropfen reichen in der Regel für einen Schwellenzwischenraum.
Dort, wo die Schienen auseinanderlaufen, sind mehr Tropfen erforderlich. Man muß bei trockenem Schotter aufpassen, daß aller Schotter mit Klebstoff benetzt wird.
Man sollte den Leim erst aushärten lassen, ehe man den Rest der Weiche einschottert.
Auf dem vergrößerten Bild (142 kB) erkennt man links den Zungenbereich mit deutlich weniger Schotter als im normalen Gleis rechts.
Außerhalb der Gleise vorne links fehlt noch Schotter, weil hier der Bahnsteig beginnen soll. Die Details im Schotterbett sind dagegen bereits vorhanden.
Segmentübergang
Beim Einschottern des Segmentüberganges ist besonders darauf zu achten, daß die Segmente beim Einschottern exakt in dem Zustand sind,
den sie auch in der fertigen Anlage haben. Ich habe zunächst die Gleise von einer Seite bis zwei Schwellen vor dem Übergang eingeschottert.
Wenn der Schotter fest ist, wird der gleiche Vorang von der anderen Seite her wiederholt. Dabei ist darauf zu achten, daß die Schienen genau aufeinandertreffen.
Wenn auch dieser Schotter fest ist, kann man an die Trennfuge gehen. Hier schraube ich die Segmente wieder auseinander und füge,
bevor ich sie wieder zusammenschraube, senkrecht eine dünne Plasitkfolie ein, die nach oben leicht übersteht. Jetzt wird überprüft, ob die Gleislage noch stimmt.
Anschließend wird der letzte Rest von beiden Seiten bis zur Plastikfolie eingeschottert. Ist auch dieser Schotter ausgehärtet, wird zum Abschluß
die Plastikfolie entfernt. Es ergibt sich ein kaum sichtbarer Übergang von Segmenet zu Segment, der lösbar bleibt.
Auf dem vergrößerten Bild (167 kB) ist die Trennfuge besonders an den Kabelkanälen erkennbar. Sie führt von links oben nach rechts unten. Daneben erkennt
man die Stellen, an denen der Leim die Kabelkanäle benetzt hat. Hier muß noch nachgearbeitet werden. Die Schienenprofile im mittleren Gleis dienen zur Dekoration.
Gleise
Diese Beschreibung gilt für normale Gleise und den Weichenbereich, der nicht beweglich ist.
Man beginnt mit dem Verteilen des Schotters mit dem Löffel. Speziell zwischen den Schienen wird nur sehr wenig Schotter gebraucht, und zu viel Schotter läßt
sich schwierig wegpinseln. Also lieber zu wenig und etwas nachfüllen als zu viel und dann aufwendig wieder wegkehren. Nach dem Studium von vielen Bildern
habe ich mich entschlossen, den Schotter zwischen den Schienen so auszurichten, daß er zu den Schienen hin leicht über die Schwellen herausragt und in der
Mitte unter der Schwellenoberkante bleibt. Will man das optisch gut erreichen, muß man sich viel Zeit zum Ausrichten nehmen. Das macht man zunächst mit einem mittleren
Pinsel, ehe man mit einem feinen Pinsel nacharbeitet. Man lernt schnell, wie viel Schotter man braucht, damit ein gutes Ergebnis entsteht. Vorsicht ist bei den Kleineisen geboten,
weil bei 2,07 mm Schienenhöhe kein Schotter über die Kleineisen hinausragen darf. Bei mir liegt so gut wie kein Schotter auf den Schwellen.
Der Bereich außerhalb der Schienen ist leichter einzuschottern. Man schüttet vorsichtig mit dem Löffel den Schotter auf die Schwellen neben die Schienen.
Mit einem Pinsel füllt man die Lücken zwischen den Schwellen vollständig auf und kehrt die Schwellen frei. Dabei ergibt sich automatisch eine leichte Erhöhung
neben den Schwellen. Die Erhöhung formt man so lange, bis sie den eigenen Vorstellungen eines gelungenen Schotterbettes entspricht.
Nach außen läßt man den Schotter leicht auslaufen und in den Bereich übergehen, wo feineres Material unter dem Schotter liegt. Feineres Material kann man auch
gut im Bahnhofsbereich zwischen dem Schotter von zwei Gleisen verwenden.
Vorsicht ist im Weichenbereich geboten. Es darf kein Schotter zwischen die Fahrschienen und die Führungsschienen kommen.
Hat man z. B. auf 50 cm Länge den Schotter ausgerichtet, sollte man ihn verkleben. Das ist gut zur Abwechselung und gleichzeitig gut, wenn man unbeabsichtigt zu
stark gegen die Anlage stößt, weil das die lose Schotterlage negativ beeinflussen kann. Am Besten markiert man am Rand, wo der feste Schotter endet und der lose Schotter beginnt,
denn nach dem Anfeuchten ist das nicht mehr zu erkennen. Angefeuchtet wird der lose Schotter mit einer normalen Sprühflasche. Es reicht, wenn keine trockenen
Flächen mehr sichtbar sind. Die Flasche bleibt da für den Fall, daß beim Kleben der Schotter schon wieder angetrocknet sein sollte.
Nur bei feuchtem Schotter fließt der Leim in alle Ecken.
Hier ein Wort zum Leim. Es gibt spezielle Schotterkleber auf Latexbasis, die durchaus Vorteile habe, die waren mir aber alle zu teuer.
Verwendet man Weißleim sparsam auf dreifacher Korkauflage, entsteht nach meiner Erfahrung nur unter ungünstigen Bedingungen eine Lärmbrücke.
Das Weißleim-Wasser-Gemisch wird mit einer Pipette vorsichtig in den Schotter geträufelt. Für einen Schwellenzwischenraum zwischen den Schienen reichen
drei bis vier Tropfen. Außerhalb der Schienen gebe ich jeweils zwei Tropfen zwischen die Schwellen und noch einige Tropfen bis zum Schotterrand.
Im Weichenbereich muß man vorsichtig darauf achten, daß der Leim den Schotter auch unter den Schienen im Herzstückbereich benetzt.
über Nacht härtet der Schotter aus und trocknet. Anschließend können die Nägel entfernt werden. Das läßt sich einfach mit dem Seitenschneider bewerkstelligen,
indem man den herausstehenden Nagel mit dem Seitenschneider unter dem Kopf faßt und über die Schienen heraushebelt. Damit enfällt auch wieder die durch den
Nagel entstandene Lärmbrücke in das Trassenbrett.
Auf dem vergrößerten Bild (164 kB) erkennt man deutlich den relativ hohen Schotterdamm, auf dem die Gleise liegen. Das wird durch passend zugeschnittene
Korklagen (2 mm) erreicht. Die Gräben neben dem Bahndamm sind noch nicht gestaltet, weshalb der Sockel für die Mauerstütze noch fehlt.
Nach diesem Verfahren brauche ich etwa eine Stunde für einen Meter Gleis und ca. 40 Minuten für eine Weiche zum Einschottern. Die Zeit zum Trocknen kommt dazu.
Abschließend können das Schotterbett und die Schienen mittels Airbrush beliebig farblich nachgestaltet werden.
Das Elite-Gleis nach dem hier beschriebenen Verfahren eingeschottert bietet allerdings auch schon ohne farbliche Nabhbehandlung einen sehr guten optischen Eindruck.