Iglu am Pürschling 2010

Ein nettes Iglu bei ordentlichem Frost

Kurz bevor es heuer zu Ohmamiglú in die Pyrenäen ging, reichte es noch zu einem Iglu am Pürschling. Nach drei Jahren war endlich mal wieder Max dabei.  

Wie eigentlich in jedem Jahr gab es auch im Winter 2010 unterhalb des August-Schuster-Hauses am Pürschling eine große Schneewehe am Hang. Auf dem ersten Bild ist diese Schneewehe rechts unterhalb der Baumgruppe am Hang zu erkennen. Diese Schneewehe zeichnet sich in der Regel durch sehr dicke homogene Schichten aus. Aus diesem Grund lassen sich Blöcke senkrecht aus der Wehe schneiden. Gegenüber relativ schwachen homogenen Schichten, bei denen man die Blöcke nur liegend ausschneiden kann, bedeutet das eine erhebliche Arbeitserleichterung. Trotz der mächtigen Wehe besteht jedoch keinerlei Lawinengefahr durch diese Wehe. Der Hang ist ausreichend flach. Es kann jedoch vorkommen, daß man den Platz bei sehr großer Lawinengefahr nicht erreicht, weil der Weg zum Pürschling gesperrt ist. Bei solcher Gefahrenlage bleibt man jedoch sowieso besser zu Hause.  
Praktisch ist am Pürschling die nahe Hütte, die man zum Aufwärmen besuchen kann. Wir waren abends und morgends jweils in der Hütte. Da kann man mit dem Hüttenwirt und Gästen ratschen und sich aufwärmen. Nur mit dem Alkohol sollte man vorsichtig sein, damit es nachts im Iglu nicht zu kalt wird. Es gibt zwar viele Leute, die zum 'Aufwärmen' trinken, doch tatsächlich tritt ein gegenteiliger Effekt ein.  

Die Schneewehe zieht sich entlang des Hanges nahezu parallel des Weges nach oben. Wir bauen das Iglu dort, wo die Wehe langsam steiler wird und legen den Steinbruch für die Schneeblöcke entlang der Schneewehe nach oben an. So ergibt sich automatisch durch den Abbau der Schneeblöcke ein größer ebener Platz. Die Blöcke werden rundherum aufgestellt. Der Eingang wird hangäbwarts angelegt. So kann man ihn einfach tief anlegen und den ausgegrabenen Schnee leicht den Hang hinabbefördern. Das erleichtert die Arbeit. Das Iglu liegt zehn bis zwanzig Meter neben und unterhalb des Weges, der von Unterammergau zur Hütte am Pürschling führt. So gibt es reichlich Kommentare der Wegbenutzer.  

Max und ich, wir sind ein eingespieltes Team, so daß in dreieinhalb Stunden ein ordentliches Iglu steht. So hatten wir ausreichend Zeit für das Abendessen ehe es noch in die Hütte ging. Das Abendessen besteht bei uns traditionell aus Weißwürsten mit Brezn und einem Augustiner Hellen. Und das wird natürlich auf dem Benzinkocher beim Iglu zubereitet und eingenommen. Ein Essen auf der Hütte wäre dann doch etwas zu dekadent. Wenn schon eine Nacht im Iglu dann auch richtig.  

Der Rückweg am Pürschling ist sehr einfach, dann wir haben ja direkt neben der Schlittenbahn gebaut. Mit dem Schlitten ist man im Nu wieder im Tal.  

Da es kurze Zeit später zu Ohmamiglú nach Katalonien ging, war das in diesem Jahr noch nicht das letzte Iglu. Insgesamt wurde das Jahr 2010 das erste Jahr, in dem ich zweimal im Iglu übernachtet habe. Normalerweise klappt es nur einmal pro Jahr.  


Letzte Änderung: 08.02.2011. © Jörg Butterfaß
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